Wanderung auf dem Berliner Mauerweg – Moni’s Fazit

Ziemlich beeindruckend- auch für Berliner/innen: Wo man/frau überall noch NICHT war! Auch nach 45 Jahren in der Stadt gibt es noch soviel zu entdecken! Zum Beispiel unbekannte Ecken in fast unbekannten Stadtteilen. Als jahrzehntelange Bewohnerin Neuköllns weckt Frohnau mit Reinickendorf, die Schönholzer Heide in Niederschönhausen, der Machnower Busch oder Kladow doch gaaaanz leisen Neid auf die exquisiten Wohnmöglichkeiten da oder dort😉. (PS: Wir suchen immer noch nach einer 3-Zimmer-Bleibe)

Abgesehen von den ansprechenden Wohnlagen stimmt aber das Bewußtsein darüber, WO wir gerade wandern (durch die Stelen am Wegrand, mit Zeitdokumenten versehenen Tafeln, Mauerresten, etc etc, verdeutlicht), doch öfter nachdenklich und auch traurig. Als Mutter berühren mich die vielen, allzu jungen Menschen, die an der Mauer erschossen wurden, besonders stark.

Umso mehr verärgert das instinktlose Tourie-Gewusel und die damit verbundene große und laute Geschäftemacherei an den sogenannten Hotspots. Wie schön danach wieder in ruhigere, grüne Abschnitte eintauchen zu können. Auf manchen Wegen (oftmals ehemalige Todesstreifen) hat sich sogar eine besondere Vegetation herausgebildet. Siehe letzte Etappe: Ehemaliger Grenzstreifen am Rohrpfuhl.

Als erfahrene Wandererin stellt der Mauerweg keine große Herausforderung an die Kondition. Die Verkehrsanbindung ist prima und die Länge der Strecke bestimmt ja jede/r selbst. Schön ist auch der durchgehend gut ausgewiesene Weg. Niemand kann sich hier verlaufen.

Trotzdem würde ich den Berliner Mauerweg eigentlich nur Radfahrenden empfehlen. Ich finde das Sport treiben (sprich Rennen fahren) auf dem Weg nervig. Es erlaubt leider meistens kein wirklich entspanntes Schlendern oder Wandern. Und das Aufpassen, auch auf klingelnde oder nicht klingelnde, auf jeden Fall überforderte Wochenendradler/innen auf E-Bikes macht jedem idyllischen Waldweg den Garaus.

Soviel zum Wandern mit 70. 😉
Natürlich war es insgesamt eine schöne und anregende Wanderung (ne, 14!). Wir hatten durchgehend gutes Wetter, nur sehr wenig Gepäck, keine Zipperlein, ab und an Bänke, und Cafés gabs immer, wenn es nötig wurde. Also ich freu mich auf weitere unbekannte Wege- mit Dir❤️.

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