Die Etappe von Halbe nach Wünsdorf ist gehört zu den Längsten auf dem 66-Seen-Wanderweg. Dazu kommt: Start und Ziel sind – gelinde gesagt – nicht optimal mit dem ÖPNV zu erreichen. Je 2 Stunden An- und Abreise müssen eingeplant werden. Aus dem Grund planen wir eine Übernachtung ein, um die Etappe zu teilen. Nur in Teupitz können wir ein Zimmer bekommen, auf etwa einem Drittel der Strecke.

Der Bahnhof in Halbe
In Halbe gehen wir los und gelangen ziemlich rasch an den Karosseriesee. Wir sind beide ratlos, wie es wohl zu diesem Namen kommt. Auch das Netz gibt dazu nichts her. Weiß jemand in der geneigten Leserschaft mehr darüber?

Der Karosseriesee in Halbe
Der Wohnungsnot der Eidechsen wurde hier am Karosseriesee abgeholfen.

Auch Eidechsen brauchen ein Zuhause – Aber gleich eine Burg?
Dieses kleine Gedicht an der Badestelle zum Heidesee spricht uns natürlich aus dem Herzen: Warum müssen Menschen über-ALL ihren Mist liegen lassen?! Auf dem 66-Seen-Weg liegt natürlich nicht soviel Müll rum, wie in Neukölln😉, aber das kommt nur daher, dass kaum Leute auf den teils etwas unzugänglichen und manchmal beschwerlichen Wegen gehen. An Rastplätzen – besonders an denen in Parkplatznähe – häuft sich der Dreck dann doch mitunter auf ärgerliche Weise. Statt Kindern ein „unverkrampftes Verhältnis zur Bundeswehr“ (Bildungsministerin Stark-Watzinger) beizubringen, empfehle ich die verstärkte Erziehung in Naturverständnis und allgemeiner Rücksichtnahme.

Spricht uns aus dem Herzen …

Heidesee in Halbe
Der Heidesee ist der größte der Seen in und um Halbe. Er bietet einige kleine Badestellen und sogar ein Strandbad.

Strandbad am Heidesee
Neben dem Heidesee liegt ein Gewässer ohne Namen, durch einen schmalen Wasserlauf mit dem Heidesee verbunden. Wir schlagen es einfach dem Heidesee zu.

Letzter Blick auf den Heidesee
Hinter dem Heidesee verlassen wir den 66-Seen-Weg und wandern zum Waldfriedhof in Halbe.

Soldatengräber auf dem Waldfriedhof in Halbe – Opfer einer unsinnigen Kesselschlacht
Ich kann mich dem hier im wahrsten Sinne des Wortes zugrundeliegenden Grauen nur schwer entziehen. Als Mutter ist mein erster Gedanke: „Wenn da MEIN Sohn liegen würde..“ 60.000 Tote, darunter 10.000 Zivilisten, hat der Wahnsinn des Krieges allein in dieser Kesselschlacht gefordert!
Dass unverbesserliche, rechte Deutsche daraus das Leid allein für sich verbuchen, und bis heute ausschlachten möchten, ist mir dabei völlig unverständlich. Es gab und gibt nur eine Alternative zu jedem Krieg: Friedensverhandlungen und Abrüsten weltweit und sofort!
Wer mehr Wissen möchte: Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung

Am wunderschön gelegenen Waldsee bei Halbe
Ist der Heidesee der größte der Seen in und um Halbe, so ist der Waldsee sicher der Schönste. Fotografisch lässt sich dessen Schönheit nicht ganz erschließen. Der Weg führt oberhalb des Sees entlang, der selbst in einer kraterartigen Senke liegt. Er erinnert an die Vulkanseen in Herberts alter Heimat, der Vulkaneifel.
Hinter dem Waldsee geht es entlang der Straße hinaus aus Halbe und weiter in Richtung Nicolassee.

Es geht hinaus aus Halbe
Zwischen Halbe und dem Nicolassee liegt ein bei Wanderern allgemein beliebtes Autobahnkreuz, das wir queren müssen. Das heißt: Über eine Strecke von 1,3 km geht es an Autobahnzubringern entlang und über eine Autobahnbrücke, an der kein Gedanke daran verschwendet wurde, dass auch Fußgänger die Brücke nutzen könnten. Haben wir an den Zubringern noch ab und zu die Möglichkeit auf den schlecht begehbaren Seitenstreifen auszuweichen, so gibt die Brücke das nicht her. Entsprechend genervt ist Moni, das wir uns in „Schlagweite“ rasender Fahrzeuge über vermüllte Seitenstreifen an Leitplanken vorbeiquetschen müssen. Froh, diesen Höllentrip hinter uns zu haben, steuern wir eine „Tanke“ an, wo uns auf die Frage nach möglichen Sitzgelegenheiten, der Bordstein angeboten wurde. „Aber das ist für ihr Alter wohl auch nicht das Richtige“, heißt es lakonisch.

Am Nicolassee
Der Nicolassee ist als Angelgewässer markiert. Und so wirkt er auch auf uns: Ein kleines nicht sehr zum Baden einladendes Gewässer. Die Badelust verging uns völlig, als Herbert eine Wasserschlange beobachtet, die sich aus offenem Wasser ins Schilf schlängelt.

Weiter nach Teupitz
Teuptz ist erreicht. Vorbei am Netto – für den nächsten Morgen vorgemerkt! – gehts zum Hotel „Schenk von Hardenberg“ am Rand der Altstadt. Der Inhaber begrüßt uns mit Klagen über die „dummen Gäste“ und das faule Personal. Nicht sehr sympathisch und wir gehen ihm ab jetzt aus dem Wege. Ab unter die Dusche und durch den alten Ortskern zur Seebrücke. Es ist früher Abend und der Himmel zieht sich zu.

Seebrücke in Teupitz

Am Teupitzer See

Eins der vielen historischen Gebäude in Teupitz
Die Zeit reicht noch für eine Eisschokolade am Markt, dann geht es zurück ins Hotel.