66-Seenweg Etappe 19 – Von Kummersdorf-Alexanderdorf nach Trebbin

Eine Übernachtung vor Ort ohne eine Anreise vor dem Start ist etwas Feines. Früh um 6 kommen wir los und genießen die Morgekühle und die sanfte Morgensonne. Von der Pension zur Waldschänke geht zunächst zum Kloster Alexanderdorf.

Früher Abschied von der Pension zur Waldschenke

Stilvoll zeigt sich auch das Bushäuschen an der Abtei.

Buswartehäuschen an der Abtei in Alexanderdorf

Das Kloster Alexanderdorf – Benediktinerinnenabtei St. Gertrud ist ein Frauenkloster Kummersdorf-Alexanderdorf der Gemeinde Am Mellensee.

Kloster Alexanderdorf – Abtei St. Gertrud

Das einzige nachreformatorische Benediktinerinnenkloster in Brandenburg wurde 1934 in einem ehemaligen Gutshaus eingerichtet und 1984 zur Abtei erhoben.

Entdeckt im Garten der Abtei

In der Abtei leben rund dreißig Benediktinerinnen nach der Regula Benedicti. Schutzpatronin des Klosters ist die heilige Gertrud von Helfta.

Kloster Alexanderdorf – Abtei St. Gertrud

Die Wurzeln des Klosters Alexanderdorf liegen im Jahr 1919 in Berlin. Quelle: Wikipedia

Kloster Alexanderdorf – Abtei St. Gertrud in der Morgensonne

Da wir in Alexanderdorf übernachteten verpassen wir den Mellensee, der der gesamten Großgemeinde seinen Namen gibt. Wir gehen einige Kilometer durchs offene Feld und werfen einen letzten Blick auf die Abtei.

Durch die offene Landschaft zwischen Alexanderdorf und Saalow

Wir gelangen nach Saalow (5 Häuser an der Straße und eine Mülldeponie am Ortsrand). Bei Saalow liegen die Höllenberge, um den kleineren der beiden Berge gruppieren sich 3 Seen ohne Namen.

See ohne Namen

Die Berge erwähnte Theodor Fontane in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg, da sie den „grotesken Namen der Höllenberge führen“, aber gleichzeitig zur „Poesie des Orts“ beitrugen.

Hinter Saalow am Höllenberg

Es gibt in Saalow die bekannte Scheunenwindmühle, die wir allerdings nicht anlaufen.

Ob Fontane auch hier lang ging?

Noch ein namenloser See

Wir verlassen den schattigen Kiefernwald und machen uns durch einen kleinen Windpark, in deren Mitte der örtlich Model-Flugzeug-Klub seinen „Flugplatz“ betreibt auf den Weg. Der Weg nach Christinendorf ist fast schattenlos und lang, aber:

Auf dem Weg nach Christinendorf

Ein extra-Foto dieses üppig tragenden Birnbaums steht hier für unsere Freude darüber, dass im eisigen April doch nicht alles erfroren ist. PS: Das Dutzend reife Brombeerchen, die wir entdeckten, konnten sich leider nicht auf ein Bild retten. 😋

Dorfkirche in Christinendorf

Christinendorf ist schnell durchwandert und vor uns liegt eine Strecke entlang der B246, wie meist ohne Rad- oder Fußweg. Etwas hat dieser Abschnitt dann doch zu bieten:

Auf dem Weg in Richtung Trebbin

Die Sonnenblumen passten nicht alle aufs Bild. Jedenfalls hab ich noch nie so ein riesiges Sonnenblumenfeld gesehen – wir wanderten minutenlang daran vorbei.

Wir queren – mal wieder – ein Autobahnkreuz und laufen danach ein ganzes Stück entlang der Autobahn. Es ist laut und schattenlos.

Wir haben die öde Sandpiste hinter uns

Aber irgendwann erreichen wir schwitzend ein Kiefernwäldchen. Also erstmal eine Pause, sitzend auf einem Baumstamm. Die Route führt weiter an zwei Angelseen entlang, aber ….

Angelsee an der „Freie Scholle Siedlung“

Der Weg um den westlichen Arm dieses Sees, über den der 66-Seen-Weg führt war unpassierbar. Schwere Erntemaschinen haben eine matschige Landschaft mit bis zu 50 cm tiefen Furchen hinterlassen. Die Regenfälle der letzten Wochen haben daraus eine Seenlandschaft werden lassen. Also ein ca. 4 km langer Umweg westlich der Seen über die L 70. Das ohne Schatten bei über 30°C!

Der Bahnhof Trebbin CC-BY-SA-3.0 by Clemens Franz

Angekommen am trostlosen Bahnhof Trebbin. Ich hatte mich so drauf gefreut! Die Wanderung war durch die große Hitze sehr anstrengend und ich hatte nur noch einen Gedanken: eine kalte Cola! Und dann hat dieser verdammte Bahnhof noch nicht mal einen Getränkeautomaten!

Zwei überaus freundliche Jungs klären uns über das Nichtvorhandensein jeglicher Gastronomie in der Umgebung auf: die ’nächste Cola‘ bekommt man erst an der Tanke – ca 2km entfernt!!! Aber die Rettung wäre vielleicht (und das war sie) ein Softeis/Michshake-Stand hinter „Norma“ – ca. 300 Meter zu gehen?
Was für ein Tipp! Natürlich schleppen wir uns dahin und pumpen uns ordentlich voll mit eiskaltem Michshake – einen Kaffee (mit Softeis drin) gibts auch noch!

Massig Leute kommen mit Autos angefahren, die freundliche, junge Frau in ihrem Büdchen hat alle Hände voll zu tun.

Wir aber haben den Bauch voll und machen uns auf zum Zug, der wahrscheinlich der einzige kühle Ort weit und breit ist.😉

Unser 2 Tages-Resümee

Beide Etappen zusammengenommen sind mehr als 35 km lang. Bei 30 °C teilen wir diese vorsorglich auf. Eine gute Entscheidung. Der letzte Teil der Gesamtstrecke zwischen Christinendorf und Trebbin ist bei Sonne und Hitze strapaziös, außerdem reizlos! Nachwanderer sollten sich überlegen, diese Strecke umzulegen, so dass nicht endlose Straßen den Abschnitt prägen. Die Waldpassagen sind wunderschön zu gehen, auch die Strecke zwischen Alexanderdorf und Saalow entlang von Feldern haben wir genossen. Wir sind diese Strecke allerdings zwischen 6 Uhr und 7:30 Uhr am Morgen gegangen.

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