Monat: Oktober 2024

Vom Immerather Maar über den Mühlenweg nach Schutzalf

Diese Tour führt vom Pulvermaar zum Immerather Maar, über den Mühlenweg nach Schutzalf und zum Mückelner Klosterweiher. Von dort nach Sprink und in die Strohner Schweiz, an der Lavabombe vorbei zum Strohner Märchen und zurück zum Pulvermaar.

Vom Pulvermaar zum Immerather Maar

Wie so häufig, starte ich am Feriendorf Pulvermaar. Es geht durchs Machebachtal auf den Röckertsheckberg dem Sonnenaufgang entgegen. Einige Meter gehe ich auf dem Maare-Pfad bis zur B421, ich kreuze die Straße und bleibe heute auf der Landwirtschaftsstraße, der ich bis zur Infotafel «Immerather Streuobstkultur» folge. (Eine Alternative führt an der B421 20m nach rechts und dann links ins Tal)

Gegenüber der Hinweistafel geht es zum Kraterrand des Immerather Maar, das heute dem Attribut «Das verborgene Maar» alle Ehre macht. Liegt es doch unter einer wattigen Frühnebelschicht, die das Maar in pastellige Farben taucht.

Es ist still hier am frühen Morgen, nur die Enten fliegen unter lautem Protestgeschrei auf, als ich mich dem Ufer nähere, das ich heute mit einer kleinen Schafherde teile, die der «Schule am Pulvermaar» in Gillenfeld gehört. In nordwestlicher Richtung geht es am Maar entlang, bevor ich auf dem Mühlenweg in Richtung Strotzbüsch aufsteige. Die Nebel sind schon aufgestiegen und geben jetzt vom südlichen Ufer den Blick auf das herbstlich eingefärbte Maar frei.

Über den Mühlenweg nach Schutzalf

Der Mühlenweg nach Schutzalf führt zunächst durch die Auen des Diefenbach-Tales, die sich heute morgen recht frostig darbieten. Die Wiesen sind mit einer Raureifschicht bedeckt und wirken schon frühwinterlich und so lädt der Rastplatz an einer Furt durch den Diefenbach auch nicht zu einer Rast ein.

Am nächsten Hauptwegweiser führt eine Brücke über den Diefenbach in Richtung Mückeln. Hier muss ich lang, denn der Mühlenweg nach Schutzalf führt zunächst über den Alfbach und dann in einer Schleife zunächst zum Klosterweiher Mückeln, der friedlich und mit Seerosenfeldern bedeckt in der Morgensonne liegt.

Der vermutlich zur Mitte des 16. Jahrhunderts entstandene Mückelner Klosterweiher wurde in den Jahren 1812/13 von den französischen Soldaten Napoleons zerstört. Im Jahre 1985 wurde die bis dahin verödete Fläche zu einem Feuchtbiotop mit einer Wasserfläche von ca. 0,8 ha umgewandelt.

Der frühere Weiler Schutzalf, bestehend aus vier Häusern und einer Kapelle mit Bruderwohnung, befand sich zwischen dem Sprinker Hof und der Sprinker Mühle, die beide Eigentum des Augustinerkloster Springiersbach waren, das Anfang des 12. Jahrhundert seine Gründung erfahren hat.
Schutzalf diente seiner Zeit als Wallfahrtsort, in dessen Kapelle ein Kreuzpartikel aufbewahrt wurde. Über den Eingang der Kapelle soll sich die Jahreszahl von 1545 befunden haben. Im Beitrag «Schutzalf, ein verschwundenes Dorf» wird die Die Sage von Schutzalf erzählt.

Von Schutzalf durch die Strohner Schweiz zur Lavabombe

Auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg geht es nun von «Auf Schutzalf», wie die Einheimischen diesen Ort nennen, ins Sprinker Maar und weiter in die Strohner Schweiz.

Wer Lust hat, kann hier einen kleinen Abstecher zur «Lavabombe Strohn» und die Einkehr im Vulkancafé einschieben. Die direkte Route führt in Höhe des «Alfbogens» auf den Lavaweg in Richtung Trautzberg. Am kleinsten Vulkansee der Eifel, dem Trautzberger Maar geht es nun zum Naturschutzgebiet Pulvermaar mit Römerberg und Strohner Märchen.

Das Strohner Märchen


Panoramaaufnahme des Srohner Märchen

Das Pulvermaar

Vom Strohner Märchen geht es abschließend um den Römerberg herum zum Kraterrand des Pulvermaar und über den Kraterrand und den Rundweg zurück zum Feriendorf.

Den letzten Streckenabschnitt habe ich im verlinkten Beitrag genau beschrieben, ich spare es mir an dieser Stelle und verweise auch auf Outdooractive und die Tour « Über den Mühlenweg nach Schutzalf ».

Panoramaaufnahme des Pulvermaar

Über den Mühlenweg nach Schutzalf auf Outdooractive


Tag 4: Wald-Wasser-Wildnis: Von Rurberg nach Schleiden

Früh um 9 Uhr machen wir uns auf zur letzten Etappe. Nebel liegt über Rurberg und dem See. Aber – soviel können wir schon sehen – scheint es ein sonniger Tag zu werden. Also los und über die Stauanlage Eiserbach zum Oberen Rursee.

Rursee bei Rurberg im Frühnebel

Der Uferweg ist für Motorfahrzeuge gesperrt, das erlaubt uns entspanntes Wandern. Der Weg ist breit, so dass Wandernde und Radfahrende genügend Platz haben….

Entlang des Oberen Rursee

Zu Beginn der Runde gönnen wir uns erst einmal einen Tee und sind nach dem Losgehen erstaunt, dass wir von hinten angerufen werden. „Sind Sie das Ehepaar Peck“? Wir sehen das „Wanderehepaar“ U. und H-E Peters auf uns zukommen. Welch nette Überraschung! Leider haben wir es versäumt ein Erinnerungsfoto zu machen.

Erstmal eine Teepause.

Der Herbst und der Rursee zeigen sich in prächtigen Farben.

Der Herbst zeigt sich von seiner schönsten Seite

Der Uferweg: Links Hang, rechts See

An der Urftstaumauer wechseln wir auf die andere Uferseite und dann…

Auf der Hohe der Zeit. Infotafel mit Dachbegrünung

…. beginnt der Aufstieg zur Dreiborner Höhe. Auf einer Strecke von ca. 4 Km geht es von 360 ü. NN auf 575 m über Normalnull. Das ist für uns schon anstrengend und wir sind froh, oben eine Bank zu finden.

Auf dem Foto sieht es nicht sehr steil aus, aber…

Er heißt ja schon Riesenschirmling, aber diese Größe ist doch außergewöhnlich! Und die Menge! Auf der Dreiborner Höhe stehen wirklich Hunderte der leckeren Pilze in allen Wachstumsphasen rum. Wieso pflückt die niemand?

Auch die Wildschweine, die hier oben ausgiebigst rumonnern, verschmähen die Parasole- wollen wohl nur Trüffel- die Dummies! Wirklich schade, dass wir keine (Parasole) mitnehmen können- Herbert macht nämlich die besten Parasol-Schnitzel der Welt!

Auf der Dreiborner Höhe

Große Teile der Dreiborner Hochfläche durften zwischen September 1946 und 2006 von Zivilisten nicht betreten werden (militärisches Sperrgebiet) und sind erst seither auf festgelegten Routen für Wanderer wieder zugänglich.

Am Rande der Hochfläche ist ein Wildbeobachtungsstand, der sich bestens zur Hirschbeobachtung eignet. Allerdings nicht am frühen Nachmittag 😉.

Blick auf Vogelsang IP

Die Kirche in Wollseifen

Wollseifen – einst ein blühendes Eifeldorf mit malerischen Fachwerkhäusern und Blick auf die Urfttalsperre wird auf vielen Webpräsentationen als „verlassenes Dorf“ bezeichnet.

Allerdings verließen die Wollseifener ihr Dorf keineswegs freiwillig…

Wollseifen und seine Geschichte

Vogelsang IP. Begegnungszentrum auf der ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang

Schon von Weitem macht die Burg mit ihren hässlichen Kästen (Gebäudekomplex genannt) einen unsympatischen Eindruck.
Wir hatten aber Durst und Hunger und es soll ja eine Restauration da oben geben. Also kraxeln auch wir, streckenweise begleitet von völlig erschöpften Holländern, den Berg hoch- und höher. Oben angekommen gibts weitere Touries, die sich allerdings führen lassen.

Wir hören :“Die Anlage diente…der NSDAP zwischen 1936 und 1939 als Schulungsstätte für den Nachwuchs des NSDAP-Führungskaders.“
Da konnte ja nichts Gutes bei rauskommen!

100 ha bebaute Fläche: das größte erhaltene Beispiel von Nazi-Architektur! Hier reiht sich ein widerlicher Kastenbau an den Nächsten. Mir kommen Gedanken an KZ und Lager und Terror und-was wollen wir hier?

Unsere Stimmung sinkt, aber immer weiter geht es an den Stätten der Erziehung und Bildung zur Menschenverachtung und Mordlust vorbei. Als mich dann noch ein dicker Glatzkopf anhält und fragt, ob ich vielleicht die Fackelträger gesehen hätte, reichts.

Wir haben nur noch Fluchtgedanken. Das Beste an dieser Anlage des Grauens ist dann der Bus, der bereitsteht und mit dem wir – SOFORT – gen Gemünd entfliehen! Dort gehen wir – wie schon 2018 – im kleinen türkischen Imbiss in der Einkaufstraße ausgezeichnete Pizza essen.
Ende gut. Nicht alles gut.

Istanbul Döner in Gemünd

Evangelische Trinitatis-Kirche in Gemünd

Link zum Track auf outdoractive

Tag 3: Wald-Wasser-Wildnis: Von Schmidt nach Rurberg

St. Mokka – Die Schmuggler-Kirche in der Eifel

St. Mokka

Als sich vor 75 Jahren US-Soldaten und die Wehrmacht heftige Gefechte in der Rureifel lieferten, wurde die St. Hubertus-Kirche im Dörfchen Schmidt zerstört. Ihren Wiederaufbau finanzierten die Einheimischen nach Kriegsende mit Schmuggel, der Bau erhielt den Kosenamen „St. Mokka“.

St. Mokka in Schmidt


Wer mehr darüber wissen möchte – bitte hier

Heute wird nicht mehr geschmuggelt- zumindest nicht in der Hubertus Kirche- sondern Erntedank gefeiert.

Erntedank in St. Hubertus

Erster Blick heute bei durchwachsenem Wetter


Vis a vis
Es regnet noch, als wir heute morgen losgehen. Da schmeckt das Käffchen in einer Hütte am Wegrand besonders gut! 👍👍👍

Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da…🎶🎵🎶🎵

Hinauf zur Siedlung Klaus…

… und wieder hinab. Felsformation auf dem Pfad durchs Schilsbachtal

Nach einem längeren Aufstieg zur Siedlung Klaus und einem schwierigem Abstieg durchs Schilsbachtal erreichen wir das erste Mal das Seeufer des Rursee.

Der Rursee ist erreicht

Kunst und Kirche in Woffelsbach

Nach einigen Kilometern auf einer Straße in der Nähe des Seeufers erreichen wir Woffelsbach, einem eher nichtssagenden Ort mit Döner und Yachtclub. Beides heute nichts für uns.

Hinter dem Ort eine kurze Rast, und da…

Tapferes Lehnenpilzchen

Unglaublich: Da wächst doch tatsächlich ein Pilz aus der Lehne unsrer Pausenbank. Es heißt: „Tapferes Lehnenpilzchen“ (Nicht essbar, da viiiel zu klein) 😉

Es geht weiter über einen Höhenweg in Richtung Rurberg. Hie haben wir noch einmal freie Sicht auf den Rursee.

Blick auf den Rursee in Richtung Woffelsbach

Wir steigen hinab ins Weidenbachtal und was wäre der HWW 5 ohne das Plätschern der Bächlein?!

Wir erreichen Rurberg an der Kirche St. Barbara auf dem Grasberg.

St. Barbara auf dem Rurberg

In Rurberg.
Diese Ferienwohnung, wunderbar ruhig oberhalb des Rursees gelegen, ist zum Erholen und Entspannen allerbestens geeignet, und Frau Bongard, unsere freundliche und aufmerksame Gastgeberin, verwöhnt uns hier ’nach Strich und Faden‘. Absolute Empfehlung!

Unsere Unterkunft in Rurberg

Tag 2: Wald-Wasser-Wildnis: Von Kleinhau nach Schmidt

Im Morgengrauen zum Bahnhof Obermaubach und mit Bahn und Bus zurück nach Kleinhau, unserem gestrigen Ziel- und heutigen Startpunkt. Vorbei an Hürtgen geht es ins Tal des Tiefenbach.

Blick über den Zaun auf Hürtgen

Abstieg ins Tiefenbachtal

Entlang des Tiefenbach

Der Tiefenbach ist ein kleiner Bachlauf, der mal tief im Tal und dann wieder mäandernd durch weite Auen dahinplätschert. Der Abschnitt des HWW5 entlang dieses Bachlaufs gehört zum bisher Schönsten auf dieser Tour.

Der Tiefenbach

Blick vorbei an unserem ersten Rastplatz im Tiefenbachtal

Pfaffenhütchen: So schön und so giftig!
Aber nicht für die Bienen- und auch nicht für die Vögel. ‚Rotkehlchenbrot‘ wird der Strauch auch genannt, weil besonders Rotkehlchen die Früchtchen so mögen.
Ich mag besonders den Namen😁

Pfaffenhütchen

Weg entlang des Tiefenbach

Mal breit, mal schmal

Aus dem Tiefenbachtal heraus gehen wir entlang alter Relikte einer Ölmühle zum Kallberg hoch in Richtung Schmidt.

Nach wirklich gemeinen 180 Höhenmetern ist uns eine Bank mit Aussicht (und Lehne) mehr als willkommen.
Und nicht nur uns: Wir finden einen Metallkasten, in welchem sich ein Gästebuch für alle Wandernden befindet, die sich ausruhen, den tollen Fernblick (ua bis Brandenberg) genießen und Grüße hinterlassen möchten.

Blick über das Tiefenbachtal auf den Hasselberg. Das Örtchen Brandenberg erscheit nur als Schemen

Wir nutzen die Erholungspause ebenso und tragen uns auch ein. Wenn Ihr mal vorbeikommt, könnt Ihr lesen, was das Doppelpeck am 16.10.2024 geschrieben hat.

Das Rätsel der beiden Madonnen mit Kind hoch in einer Eiche direkt neben der Bank konnten wir allerdings nicht klären.

Madonnen in der Eiche

Der Schmugglerpfad – heute wenig kriminell

Auch schön und auch giftig: Das Silberblatt.
Es soll nachts duften und Wildbienen und Schmetterlinge anlocken.

Silberblatt

2024 scheint ein Mastjahr für Eicheln zu sein. Oder ist jedes Jahr Mastjahr? Wir entdecken nämlich auf unsren Wanderungen immer wieder Wege, die mit Eichel-Teppichen dicht belegt sind. Quasi Eichel-Schotter-Pisten.😉
Können schon mal ganz schön rutschig sein.

Eichelschotterung

Wir gehen weiter – natürlich weiter bergan – auf dem Schmugglerpfad vorbei an Geisief und 1, 2 Km weiter auch nach Schmidt, unserem heutigen Ziel. Dann die tägliche Routine: Die Suche nach günstigen ÖPNV-Vernindungen zur jeweiligen Unterkunft. Heute mit dem Bus nach Rurberg, wo wir noch einmal 50 Höhenmeter zu Dusche und Bett drauflegen.

Isses nicht süß?
Bei der Ankunft in Rurberg begrüßt es uns gleich- etwas von oben herab- und in exponierter Stellung: das Schwein.
War vielleicht mal Werbung für ne Metzgerei?

Tag 1: Wald-Wasser-Wildnis: Von Langerwehe nach Kleinhau

Eschweiler.
Morgens um 7:00 in Deutschland.
Sag noch Eine/r es würde nicht gearbeitet – das kann schließlich Jede/r hören!

[videopress CO3Go58W]

Wir zwei faulen Rentner sitzen derweil im Cafe Moss und lassen uns unsern ersten Kaffee schmecken – brüllen dient dabei der Verständigung.😉

Dann mit Bus und Bahn nach Langerwehe, dem Startpunkt unserer heutigen Etappe nach Kleinhau.

Wie erwartet geht es auch gleich bergauf, wie es auch die nächsten 12 km nur nach oben geht.

Die festungsähnliche alte Kirche in Langerwehe

Heute eher eine Seltenheit: Wiesenweg durch Weideflächen

Der Wehebach

Kleine murmelnde Bäche begleiten uns heute auf langen Streckenabschnitten.

Farbenspiel

Die Route macht ihrem Namen „Wald-Wasser-Wildnis-Weg“ alle Ehre

Nach einem harten Aufstieg zur Burg Laufenburg zeigt sich der kleine Außenbereich der zugehörigen Gastronomie dekorativ mit Herbstlaub auf Stühlen und Tischen geschmückt- ein Hinweisschild macht klar, dass dies „Kein öffentlicher Rastplatz“ ist- wir rasten natürlich trotzdem!

Keine Kartenzahlung möglich! Dafür wollen wir auch nicht zahlen.

Die Burg ist aber wirklich ein Schmuckstück:

Das Burgtor

Die ganze Burg ein Denkmal

Dieser schmucke Ritter bewacht das Tor zur Burg.
Könnte glatt bei der Blechbüchsenarmee mitmachen!

Die Burg heute im eher seltenen Sonnenlicht

Die Eifelwälder geben sich schon sehr herbstlich.

In Kleinhau angekommen, gestaltet sich die Fahrt zu unserer gebuchten Unterkunft etwas schwierig. Nach längerem Erfragen und Suchen finden wir eine kombinierte Kleinbus-Kleinbahn-Verbindung nach Obermaubach an der dort aufgestauten Rur.

Die gestaute Rur bei Obermaubach

Ankunft um halb sieben abends- noch zwei Stockwerke zu unsrem Zimmer sind zu bewältigen. Also insgesamt 523 plus 8 Höhenmeter heute.

Das DoppelPeck sagt gute Nacht für heute.