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Stadtwanderung von Neukölln zum Hexentunnel

Mal wieder eine Stadtwanderung durch Berlin. Motiviert durch einen RBB-Bericht auf Facebook über die „Gaststätte Tunneleck“ am „Hexentunnel“, die nun geschlossen und abgerissen werden soll, machten wir uns auf den Weg dorthin. Es ging zunächst von Neuköln nach Kreuzberg und entlang des Teltow-Kanals in Richtung Potsdamer Platz.

Teltow-Kanal in Kreuzberg

Vorbei am Pumpwek an der Gitschiner Straße ….

Punmpwerk Gitschiner Straße

… zum Martin-Gropius-Bau…

… und dem Anhalter Bahnhof.

Anhalter Bahnhof

.

Viel Trubel erwartet uns wie immer am Potsdamer Platz …

Am Potsdamer Platz

… an dem das Bauen wohl nie ein Ende nimmt. Weiter in den Tiergarten …

Im Tiergarten

… in dem es beschaulich ruhig ist. Wie gut, dass der Leierspieler …

… dem Meister nur optisch ein Ständchen bringt.

Capiribruecke über die Spree-Oder-Wasserstrasse

Es geht durch Charlotteburg und Alt-Lietzow in den Schlosspark entlang der Wasserstraße. Noch 2 km und wir sind nach knapp 18 km und einem kleinen „Verlaufer“ am Hexentunnel, nach dessen Durchquerung wir im Tunneleck eine ausgiebige Pause machen, bevor es mit Bus und U-Bahn zurück geht.

Die Route:

Ein Querulant

Herbert begleitet mich bis Köln: Dafür hat er mindestens ein Mittelgebirge in meinem Brett!

Der Zug hat natürlich Verspätung. Hungrig packen wir unsre Brotchen aus. Meine Reisetasche steht auf dem Platz der Vierersitzgruppe mir gegenüber/Gang.

Der Zug wird voller, ein nicht mehr ganz junger Mann – ein Schrank von einem Kerl – kommt den Gang lang auf mich/uns zu und schaut sich nach einem Sitzplatz um. Ich lächle ihn an und frage ihn gestisch, ob ich die Tasche für ihn wegräumen soll, damit er sich dahin setzen kann. Er winkt aber ab und setzt sich schräg gegenüber.

Als ich (Idiotin) ihn nochmal freundlich ankucke bricht es aus ihm heraus: Was ich doch für eine asoziale Person sei, es wäre verboten eine Tasche auf einen Sitz zu stellen, deswegen ginge es so bergab mit diesem Land…usw usw. Völlig perplex erinnere ich ihn daran, dass ich doch im Begriff war die Tasche für ihn zu räumen.

Nichts beruhigt ihn. Herbert mischt sich ein, es wird immer lauter und unangenehmer. Ein älterer Mann kommt zu dem Zeterer und bittet ihn Ruhe zu geben. Hilft auch nix. Er macht weiter, erhebt sich mehrmals drohend von seinem Sitz und ich habe Gedanken von Faustschägen und Messerattacken. Er hört nicht auf. Aggressiv beschimpft er uns weiter- irgendwann rutscht mir leider raus, er solle sich in die Psychiatrie verziehen.

Auch nicht fein, ich weiß.

Langsam haben die umsitzenden Mitreisenden genug von seinem Gebaren, und äußern das auch durch verstärkte Unruhe oder halblaut geäußerten Missmut. Schließlich geht er ein paar Plätze weiter – die Nächsten mit seiner kruden Sicht der Dinge beharken.
Aber oh Wunder, wir bekommen offene Solidaritätsbezeugungen: Ein junges,schwarzes Paar hält ebensowenig von dem Kerl, wie wir, und sagt uns das auch. Mehrmals. „Er hat zuviele Emotionen.“ meint sie noch traurig zu mir beim Rausgehen.

Hört, hört: sympathy for the devil!

Ich bin nicht so mitfühlend. Die Vorstellung auf einen körperlichen Angriff reagieren zu müssen ruft bei mir nur Feindbild hervor. Pardon. Aber auch andere Reisende, die diesen Streit mitanhören mussten, trösten uns mit aufmunternden Worten nach dem Motto:
„dem ist nicht mehr zu helfen.“ Wir fühlen, dass wir nicht allein sind in unsrer Wahrnehmung, in unsrer Haltung. Und alle machen einen Bogen um den Kerl.

Der Querulant hat sich isoliert — aber drinbleiben wollten wir auch nicht …

Wanderung in Berlin: Stralau – Hauptbahnhof

Stralau liegt im Berliner Ortsteil Friedrichshain auf einer Landzunge zwischen der Spree und dem Rummelsburger See liegt. Wir starten an der Bushaltestelle Markgrafendamm der BVG-Linie M43 und gehen dann zur Elsenbrücke. An die Spree kommen wir dort nicht, eine Riesenbaustelle versperrt den Zugang. Mediaspree grüßt!

Also ein Stück die Stralauer Allee entlang, bis wir ans Spreeufer gelangen, wo uns auf der anderen Spreeseite der Molecule Man begrüßt.

Der Molecule Man

Ebenso modernistisch liegt der Spreeweg nun vor uns. Moni gelingt ein besonderes Foto unter schwierigen Bedingungen.

Spiegelungen

Vergleichen Wandernde oder Spazierende wie wir an diesem 3. März die Realität mit ehemaligen Planungs-Simulationen, fällt auf: Es ist fast kein Mensch zu sehen. Im Gegesatz zu flanierenden Menschen auf den Simulationen.

Spreeweg zwischen Spree und Mediaspree

Uns stört es nicht, also weiter auf dem Spreeweg, der den Friedrichshainern nach Baubeginn von Mediaspree ja als breite Uferpromenade versprochen wurde.

Das Coca-Cola-Haus

Uns fällt auf, dass es auch hinter den gänzenden Glasfassaden ziemlich ruhig wirkt. Die sonst so raren Parkplätze bieten reichlich Platz, den auch die wenigen Fahrräder nicht auffüllen können. Sollten sich die Träume der Investoren nicht erfüllt haben?

Mediaspree mit der Oberbaumbrücke im Hintergrund

Auf der Oberbaumbrücke herrscht reger S-Bahnverkehr

Wir gehen weiter und landen an der Oberbaumbrücke in einer Sackgasse. Ist der Uferweg schon zu Ende? Wir müssen hoch, kommen aber nicht über die Warschauer Straße, ein Zaun verhindert das. Also weiter zu einem Tor im Zaun. Verschlossen, wie auch das Nächste. über einen großen Hof vor einem Ziegelbau mit ungeklärter Nutzung, bis wir an eine etwas breitere Autoeinfahrt gelangen. Außen am Zaun entlang zur Warschauer und dann zur East Side Gallery. Hier ist schon mehr los, junge und ältere Menschen bevölkern Bänke und Mauern.

Auf die East-Side-Gallery folgt Pier 61/64. Ich habe kein Foto gemacht, zitiere hier RBB24:

Das „Pier 61/64“ erinnert optisch an ein Kreuzfahrtschiff. Auch innendrin geht es in die gleiche Richtung: Teure Wohnungen (Kaltmiete über 20 Euro pro Quadratmeter), ein Hotel und Gastro beheimatet der Neubau. Vielleicht träumten die Architekten davon, dass die Menschen später mal den Uferweg zu seinen Füßen bevölkern, wie die Schaulustigen den Pier bei der Abfahrt eines neuen Ozeanriesen zur Hochzeit der Seefahrt.

Die Realität sieht anders aus: Das Restaurant in der ersten Etage hat geöffnet, einige Menschen sitzen darin, im Erdgeschoss gibt es ein Café, das ist schon weniger besucht. Drum herum sind leerstehende Gewerbeeinheiten hinter spiegelnden Fenstern.

Quelle: RBB24

Genau den hier beschriebenen Eindruck von enttäuschter Investorenhoffnung erweckte es bei mir.

Weiter gehts zum Park an der Spree und zum Holzmarkt. Hier stranden (Reminiszens an die Spree) wir zunächst vollständig. Auch die Alternativszene lässt uns nicht durch.

Wir wechseln auf die vielbefahrene Holzmarktstraße bis zur Janowitzbrücke. Hier finden wir das „Ännchen von Tharau“ auf deren Website ihr auch die Geschichte der Namensgeberin nachlesen könnt. Wir machen Pause und beschließen unbedingt wiederzukommen, so gut gefällt es uns.

Weiter am Spreeufer in Richtung Mühlendamm. Hier befand sich früher der Spittelmarkt. Vorher müssen wir den Uferweg aber noch einmal verlassen und nördlich des Molkemarkt noch einmal auf die Stralauer Straße und eine riesige Baustelle: Das „JaHo-Projekt“, eine neuerliche Gigantonomie, mit dem es aber offensichtlich nicht so recht weitergeht.

Zumindest erlaubt es uns einen Blick auf das Rote Rathaus, natürlich hinter einem Bauzaun.

Rotes Rathaus mit Fernsehturm

Hinter dem Mühlendamm geht es dann beschaulich weiter.

Spreeufer-Berlin-Mitte

Dann am Marx-Engels-Forum und DDR-Museum vorbei. Links von uns die Museumsinsel mit dem Bode-Museum an der Spitze der Insel.

Bode-Museum

Bode-Museum

Wir nähern uns dem Regierungsviertel und die Sonne steht schon nachmittäglich tief.

Der Reichstag mit „Brandmauer“?

Die Glasfronten spiegeln sich ineinander, so dass zwischen Realem und Gespiegeltem kaum zu unterscheiden ist. Hier wird eben Politik gemacht.

Was ist real? Was gespiegelt?

Der Reichstag im Gegenlicht

Hinter dem Regierungsviertel weitet sich das Spreeufer noch einmal imposant, aber wir verlassen die Spree und gehen vorbei am Hamburger Bahnhof zum ZOB am Hauptbahnhof.

Spreeufer gegenüber dem Kanzleramt

Die Tour:

Wanderung in den Glindower Alpen

Das Naturschutzgebiet Glindower Alpen liegt zwischen Glindow und Petzow, beides Ortsteile der Stadt Werder (Havel). Diese für Brandenburg völlig untypische Landschaft mit kühlfeuchten Schluchten, Anhöhen und kleinen Gewässern ist ein Überbleibsel der Ziegelindustrie und entstand als Abraumhalde der Tongewinnung.

Wir starten unsere Tour an der Bushaltestelle Holländermühle Baumgartenbrück und wandern entlang des Schwielowsee in Richtung Petzow. Vorbei am Schloss Petzow und rund um den Haussee, dann über die Straße „Zur Hasenheide“ geht es weiter in das Naturschutzgebiet Glindower Alpen.

Es ist zunächst eine gemächliche Wanderung, aber wir merken schnell: Trittfest sollten Wandernde in diesem Gebiet schon sein. Die Landschaft ist zerklüftet, es geht über schmalste Aufstiege, schmale Kämme Knüppeldämme und mehr.

Die Wälder sind forstwirtschaftlich wenig oder nicht beeinflusst. Totholz wird nicht geräumt. Dieses ist von Moosen, Flechten und Efeu überwuchert.

Immer wieder sehen wir kleine Tümpel oder schmale Rinnsale am Grund der bis zu vierzig Meter tiefen Schluchten.

Zurück gehen wir dann entlang des Glindower See zunächst wieder nach Petzow. Im Glindower See liegt eine kleine namenlose Insel, die offensichtlich Heimstatt hunderter Möven ist. Die Bäume sind überzogen mit weißem Vogelkot. Ein skuriler Anblick.

Die Busdichte am Start- und geplanten Endpunkt ist nicht sehr hoch und so gehen wir einfach weiter zum Bahnhof Pirschheide.

Die Tour:

Von Potsdam nach Berlin-Wannsee

Diese Wanderung von Potsdam nach Berlin-Wannsee führt uns vom Hbf Potsdam über Babelsberg und Klein-Glienicke entlang des Griebnitzsee, des Stölpchensee und des Pohlsee zum S-Bahnhof Wannsee.

St. Nikolaikirche Potsdam

Zunächst geht es durch den Nuthepark entlang der Freundschaftsinsel. Im Hintergrund blitzt uns das mit Patina überzogene Kuppeldach der St. Nikolaikirche entgegen. Über eine Brücke nahe der Nuthemündung verlassen wir den Park entlang der Havel in Richtung des Park Babelsberg.

Hans Otto-Theater Potsdam

Beim Blick über die Havel fällt ein Gebäude mit einer eher futuristisch anmutenden Dachkonstruktion auf: Das Hans Otto-Theater in Potsdam. Auf der Babelberger Seite blitzt uns hingegen der Frühling als frisch ergrünte Trauerweide an.

Frühlingshafter Blick auf Weide mit Hochstuhl

Es wird kräftig gebaut am und im Park Babelberg und so schlängeln wir uns durch Baustellen zum Eingang des Parks am alten Pförtnerhaus am Humboldring.

Der Flatowturm im Park Babelsberg

Der Landschaftspark Babelsberg liegt malerisch am Havelufer, entstanden ist er ab 1833 im Auftrag des späteren Kaiser Wilhelm I. und seiner Gemahlin Augusta. An der Gestaltung des Parks haben gleich zwei bedeutende Gartenkünstler gearbeitet: Peter Joseph Lenné und Fürst Hermann von Pückler-Muskau. (mehr dazu hier) Die Größe und Weitläufigkeit des Parks überraschte uns. Er umfasst rund 124 Hektar!

Das „Matrosenhaus“ im Park

Die Gerichtslaube

Am nordöstlichen Ausgang des Parks geht es über eine schmale Brücke und die Landesgrenze zwischen Berlin und Brandenburg nach Klein-Glienicke und dort für eine Pause in Wartmanns Café. Leider – für uns, nicht für die Betreiber – ist es dort seeehr voll: 30 min anstehen für eine Cola schmälert den Erholungswert dann doch.

Danach direkt eine kurze weitere Pause am Admiral-Scheer-Blick auf den Griebnitzsee. Hier ist es deutlich ruhiger.

Admiral-Scheer-Blick auf den Griebnitzsee. Nein, eigentlich unser Blick …

Entlang des Griebnitzsee wandern wir weiter …

… in Richtung Hubertusbrücke, die den Prinz-Friedrich-Leopold-Kanal zwischen Griebnitzsee und Stölpchensee quert. Mit Blick auf den Kanal eine nächste Rast im Biergarten des Ristorante Ciao.

Ristorante Ciao

Entlang des Stölpchen- und Pohlsee geht es weiter …

… zum S-Bahnhof Wannsee.

Die Tour:

Spandau – Tiefwerder Wiesen – Teufelssee

Mit der U-Bahn gings nach Spandau/Altstadt und dann entlang des Hafens und via Stresowstraße über die Havel. Weiter quer durch Stresow in die Tiefwerder Wiesen.

Die lagen still in der Sonne, kaum Menschen unterwegs. Wir schlendern an der Havel entlang zur Freybrücke.

Kurz vor der Brücke sehen wir von einen Imbiss. Und was lesen wir, als wir ihn erreichen? Die Antwort: „Fischbrötchen, Räucherfisch, Backfisch – geöffnet am Donnerstag von 14 bis 17 Uhr – Am Wochenende, 10 bis 17 Uhr.“ Mann/Frau drückt eine kleine Klingel, und dann kommt ein netter Mann um die Ecke geeilt: ein Fischer.

„Aus der Havel hole ich den Aal“, sagt er. „Geräuchert wird bei mir zuhause in Tiefwerder.“ Er stammt aus einer der letzten Fischerfamilien aus Tiefwerder. Die Brötchen waren an diesem Tag noch warm: Der „Bismarck-Hering mit allem“ schmeckte lecker. Im Weggehen höre ich noch: „Heute lege ich noch Reusen und bald kommen auch die Netze wieder ins Wasser“.

Wir gehen entlang der Alten Heerstraße und über die Stößenseebrücke in Richtung Grunewald und ein Stück die Havelchaussee entlang und sehen einige Boote verlassen in der Marina im Stößensee liegen.

Stössenseebrücke

Weiter gehts eine laaange Treppe hoch zur Straße „Am Rupenhorn“, diese überqueren wir und gelangen über gut begehbare Forstwege in den Grunewald.

Ein völlig verknorzelter Baum erregt unsere Aufmerksamkeit, ohne dass wir auch nur annähernd eine Erklärung für den Wuchs finden können.

Wir erreichen entlang des Teufelsbergs gehend das Ökowerk Berlin. Es ist in dem ehemaligen Wasserwerk Teufelssee im Grunewald, in unmittelbarer Nähe zum Teufelsberg, untergebracht. Das Ökowerk wurde 1985 eröffnet und bietet Ausstellungen, Veranstaltungen und Kurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene rund um die Themen Natur, Umwelt und Ökologie.

Wir gehen hinein um zum Teufelssee zu gelangen, der direkt daneben liegt. Fehlanzeige! Das Gelände des Ökowerks ist geschlossen umzäunt, also – ohne ein Foto zu machen – wieder hinaus und das Gelände umrunden.

Einige Familien mit Kindern sind schon da und so suchen auch wir uns ein Plätzchen für eine Pause. Ein, zwei Mutige stürzen sich ins Wasser, uns ist auch so schon kalt.

Über den Neuen Schildhornweg geht es dann in Richtung S-Bahnhof Grunewald. Rund einen Kilometer davor haben wir noch eine nette Begegnung, über die Moni hier berichtet.

Im Grunewald, im Grunewald: ’ne Bitburgerin

Auf unserer Wanderung von Spandau zum Grunewald: Nach dem Besuch des Ökowerks und des Teufelssees machen wir eine kleine Pause auf einer Bank (mit Lehne!) mitten im Grunewald.
Zu uns gesellt sich eine ältere Frau mit ihrem fluffigen Chow Chow.
Wir kommen schnell ins Gespräch. Da ich meine Trierer Herkunft auch nach fast 50 Jahren Berlin zumindest (aus)sprachlich nicht verleugnen kann, ergibt sich bald ein Rätselraten aus welcher Ecke Deutschlands wir wohl kommen.
Und siehe da: Sie selbst ist gebürtige Bitburgerin und auch in den 70er Jahren auf der Suche nach Freiheit und Vielfalt in Berlin gelandet.
Und da wir damals noch jung waren und unser Langzeitgedächtnis heute gut funktioniert, werden Erinnerungen aus der jeweiligen ‚wilden Zeit‘ ausgetauscht:
Wir landen lachend in den angesagtesten Clubs (früher Discos genannt) als da (u.v.a.m.) waren: im Ballhaus Spandau (sie wohnte und wohnt im Westend)-das Ballhaus gibts heute noch) im Bunker, im Cafe Moskau, im Metropol,im Tolztefanz, im Dschungel, und ich (Lokalpatriotin in Kreuzberg) natürlich im SO 36. Und welche Berühmtheiten wir getroffen haben? Irgendwann war mal David Bowie im Dschungel- hab ihn aber nicht gesehen, da ich immer viel zuviel damit beschäftigt war die Tanzfläche (heute: dancefloor) zu rocken! So schwelgen wir zwei älteren Damen in unseren Erinnerungen- und nicht nur ich vermisse doch manchmal das Tanzen bei schummriger (und schmeichelnder) Beleuchtung!
Und trotz der wahrlich nicht so prickelnden Veränderungen der Stadt in den letzten Jahrzehnten, sind und bleiben wir Berlin-fans. Wir schätzen weiterhin die Möglichkeiten, die die Stadt bietet- zur Entwicklung und natürlich zur Unterhaltung.
Wir sind Berlinerinnen geworden- Trierer oder Bitburger Dialektreste hin oder her!

Der Museumspark Rüdersdorf

Der Museumspark Rüdersdorf ist ein großes Freilicht-Industriemuseum in Rüdersdorf bei Berlin. Er dokumentiert die Gewinnung und Verarbeitung von Kalkstein aus den Rüdersdorfer Kalkbergen. Der Museumspark umfasst heute eine Fläche von 17 ha und bietet Einblicke in die bewegte Industriegeschichte Rüdersdorfs.

Der Strausberger Mühlenfließ an einem der Eingänge zum Museumspark

Der Museumspark umfasst heute eine Fläche von 17 ha und bietet Einblicke in die bewegte Industriegeschichte Rüdersdorfs. Neben Baudenkmälern aus dem 17. bis hin zum 20. Jahrhundert, wie beispielsweise die Schachtofenbatterie und die Rumfordöfen, bietet der Park unter anderem die Möglichkeit, geführte Touren in den aktiven Tagebau zu unternehmen.

Der Rumfordofen

Als Rumfordofen oder auch Rüdersdorfer Ofen bezeichnet man einen Brennofen zur industriellen Fertigung von Branntkalk, bei dem getrennte Brennkammern für Kalk und Brennstoff zur Verfügung stehen. Der Aufbau des Ofens folgte den Vorgaben von Benjamin Thompson Graf Rumford, unter dessen Beinamen der Ofen bekannt wurde.

Im Inneren des Rumfordofens

Der am Rumfordofen angesiedelte Wohnbereich

Blick in den Tagebau

Seilscheibenpfeiler des ehemaligen Schrägaufzuges

1871 wurde der Seilscheibenpfeiler errichtet, der das technische Bindeglied zwischen dem Schienennetz im Bruch und der Eisenbahnstrecke darstellte. Mit Hilfe eines Schrägaufzugs wurden die Hunte über eine 205 m lange, schräge Ebene von der 48 m tieferen Sohle des „Heinitzbruchs“ nach oben transportiert.

Seilbahnumlenkstation

1953 wurde eine Seilbahn für den Tagebau errichtet, die etwa 30 Jahre lang Loren vom östlichen Teil des Tagebaus, dem damaligen „Alvenslebenbruch“, zum Zementwerk transportierte.

Seilbahnumlenkstation

Schachtofenanlage

Die Schachtofenanlage wurde von 1874 bis 1967 für die Branntkalkherstellung genutzt. Sie ist ein einzigartiges Beispiel für den Übergang vom Jahrtausende altem Handwerk des Kalkbrennens zur Industrieproduktion in großen Anlagen.

Auf der Beschickungsebene der Anlage

Alte Antriebseinheit

Auf der Höhe der Beschickungsebene der Anlage

Die Ofenhalle, auch „Kathedrale des Kalks“ genannt

Am alten Hafen

Tauben füttern: drauf gesch …

Auf dem Bahnsteig in Koblenz ist es rappelvoll – Zugverspätungen und -Ausfälle machen es möglich. Alle schauen ratlos umher, wo, und ob, und wann es denn mal endlich weitergeht.

Mitten im Gewühl eine junge Frau, die hingebungsvoll – und in meinen Augen provokativ strahlend – eine Schar Tauben aus ihrer Brötchentüte füttert. Ich mache sie darauf aufmerksam, dass das überhaupt nicht gut ist, erkläre auf Nachfrage warum, (dass man das überhaupt noch erklären muss!) und sie entgegnet zwischen bla und bla und blabla emsig weiter fütternd: „Die Menschen sind aber viel schlimmer!“

Ach, warum geht mir so schnell der Humor verloren?

Dass irgendwer die Taubensch.. weg machen muss, dass es angesichts der umgebenden Menschenmassen geradezu grob fahrlässig ist, die Tiere anzulocken, schluck ich runter, weil ich merke, wie mich soviel Ignoranz gepaart mit Dummheit agressiv macht.

Also nix wie weg- und außerdem rollt unser Zug grad ein. Beim Einsteigen strahlt sie mich frech an: Sie hats der Alten aber mal gezeigt!

Aus dem Zugfenster raus beobachte ich noch, wie ein Taubenpaar über einer dieser metallenen Bahnsteig-Sitzgruppen hin und her stolziert. Ob der darauf sitzende und lesende Mann verschont bleibt?