Kategorie: Kreuzberg

Streifzug durch Kreuzberg mit „Menschenlandschaft“ von 1987

Nach unserer Erwanderung des Berliner Mauerwegs – eine (für uns 181 Km lange) „Umrundung“ Berlins – gönnten wir uns einen Streifzug durch Kreuzberg, unter anderem zur „Menschenlandschaft Berlin“.

Die Menschenlandschaft Berlin ist ein 1987 installiertes Kunstprojekt im Berliner Stadtteil Kreuzberg. Es handelt sich dabei um einen Skulpturenweg, der vom Schlesischen Tor zum May-Ayim-Ufer führt und dabei sieben Bildhauer-Kunstwerke enthält. Entstanden ist das Projekt bei einem Bildhauer-Symposium. Infos dazu hier.

Die 11 Km lange Tour führte uns durchs „tiefste Kreuzberg 36“ mit seinen Cafés, kleinen Restaurants und Dönerbuden zum Schlesischen Tor und der Oberbaumbrücke. Weiter durch den inzwischen leider berüchtigten Görlitzer Park und am Landwehrkanal entlang.

Der Hohenstaufenplatz- oder? Der Zickenplatz heißt Zickenplatz, weil hier die Berliner mal ihre Ziegen weiden ließen – und die (Ziegen) bekamen dann noch dieses schöne Denkmal der kämpfenden Böckchen 1967 von Brigitte Jonelat.

Auf dem Weg

Am Weg

Dornröschenhaus in der Eisenbahnstraße

U-Bhf Schlesisches Tor. Eigentlich ja eher H-Bhf (Hochbahnhof)-steht unter Denkmalschutz.
Zu Mauerzeiten Endstation (der legendären „Linie 1“ des Grips Theaters).

Eine der Gedichte-Tafeln, angebracht am „Adana Grill“ in der Manteuffelstraße.
Gedichte von Harald Opolka. Siehe hierzu

„Dove vai?“ Wohin gehst Du? (Nicht etwa: Wo liegst Du?)
Das Skulpturenpaar von Andreas Wegner ist Teil des Kunstprojektes „Menschenlandschaften“ von 1987.
(Zum Kunstprojekt: Wikipedia)

Sie hat uns besonders gut gefallen.

„Begegnung in der Stadt“ von Mehmet Aksoy.
Wiesser Carrara-Marmor – leider, leider EHEMALS weißer Marmor!

„Puppenruhe“ von Louis Niebuhr.
(Völlig verdrecktes) Sinnbild einer Schmetterlings-Metamorphose.

„Die Begegnung“ von Azade Köker.
Durch die jahrzehntelange Beschmierung ist kaum noch eine der Frauenfiguren als Solche erkennbar.


„Stehende Figur vor Reliefkörpern“ von Andreas Frömberg.
Hier sind die feinen Reliefs in den beiden Bronzen am Boden unter dem Geschmiere kaum noch auszumachen. Sehr ärgerlich! Dem großen Mann davor macht sein Angemaltsein nicht soviel aus. (Kuckt aber auch nicht grad begeistert)…

„Raumlinie“ von Rudolf Valenta
Das Thema des Skulpturenwegs 1987: „Kreuzberg als Kristallisationspunkt für Einwanderung“ könnte 2023 ergänzt werden „und für Wohnungslosigkeit“. Dieses Zelt im Kunstwerk ist nicht das einzige Zelt, was hier im Skulpturenpark (und in Kreuzberg) steht.

(Teile der) „Blau-Bogen-Wiese“ von Leslie Robbins. Ein Sitzensemble. Aber wer will dadrauf sitzen?
Wir fragen uns, ob die Skulpturen seit 1987 jemals gereinigt wurden- unser Eindruck: leider völlige Verwahrlosung.

Oberbaumbrücke

Oberbaumbrücke

Die schönste Brücke Berlins (zwischen Kreuzberg und Friedrichshain) ist doch immer wieder verschiedene Blickwinkel wert!

Von Greenpeace in Auftrag gegebenes Wandgemälde? Als Erinnerung an Hiroshima und Nagasaki- für eine Welt ohne Atomwaffen. Köpenicker Straße.

In der Cuvrystraße angekommen, bewundern wir das Brunnenn-Ensemble von Acht Künstler/innen, 1984 erstellt, den „Cuvrybrunnen“.

Wie man sieht schmückt dieser wütende Kerl schon länger eine Tür. Aber ganz oben rechts wird er ausgelacht. Gut so.

Hier spiegelt sich die Lohmühlenbrücke im Neuköllner Schifffahrtskanal. Für Klugsch.: Hier gabs im 18. Jdt. Lohmühlen, in denen Lohe (Baumrinden) zu Borkenmehl für die Ledergerbung verarbeitet wurde.

Wir befinden uns nun also an der Grenze zu Neukölln und gehn jetzt nach Haus.